Gebrauchtwagen-Check: Hyundai i20 (GB) - Musterknabe beim TÜV

Hyundai schickt seinen i20 gerade in Rente, die neue Generation des Kleinwagens bezieht die Schauräume der Händler. Interessenten eines Gebrauchtwagens können nicht viel falsch machen, sofern sie auf ausreichend Ausstattung achten.

Die aktuelle und zweite Generation des Hyundai i20 (GB) steht vor der Ablösung, schließlich hat bereits der Verkaufsstart des Nachfolgers begonnen. Doch der seit 2014 erhältliche Kleinwagen ist weder optisch noch technisch wirklich alt. Gebrauchtwagen-Interessenten können sich also freuen, zumal sich der Kleine bislang beim TÜV gut macht.

Karosserie und Innenraum: Der Konkurrent von Modellen wie etwa VW Polo, Ford Fiesta oder Opel Corsa ist als Fünftürer und auch als schick gezeichnetes Coupé (2015 bis 2018) mit zwei Türen erhältlich. Zudem ist seit 2016 eine etwas robust wirkende Variante (Active) im Crossover-Stil verfügbar. Der Kleinwagen streckt sich klassentypisch auf eine Länge von vier Metern und braucht sich optisch nicht hinter den Wettbewerbern zu verstecken. Bei der Innenraumgestaltung gilt die Devise, gedeckte Farben sind besser als bunte Mischungen. Lieber etwas zurückhaltender und zeitlos klassisch, als grell und schnell veraltet. Das Platzangebot ist für Kleinwagenverhältnisse gut, hinten sollten aber eher nur zwei als drei Personen mitfahren. Das Kofferraumvolumen (326 bis 1.024) geht in Ordnung. Im Rahmen eines Facelifts 2018 erhielt der Kleine geänderte Scheinwerfer und einen anderen Kühlergrill. Außerdem flog der Dreitürer aus dem Programm.

Motoren und Antrieb: Benziner mit Saugrohreinspritzung oder Turbounterstützung sowie mit drei oder vier Zylindern: Wer sich für einen Benziner interessiert, kann unter verschiedenen Varianten wählen. Basistriebwerk ist ein 1,2-Liter-Vierzylinder-Sauger mit 55 kW/75 PS, darüber rangiert eine Ausbaustufe mit 62 kW/84 PS. Beide Varianten sind immer an ein manuelles Fünfgang-Getriebe gekoppelt. Als weiterer Sauger fungiert bis 2016 ein 1,4-Liter-Aggrgat mit 74 kW/100 PS. Er ist bis 2018 aber in der Kombination mit einer Viergang-Automatik erhältlich.
Durchzugsstärker und sparsamer sind jedoch die 1,0-Liter-Dreizylindermotoren, die seit 2016 das Angebot ergänzen. Sie gibt es mit 74 kW/100 PS und 88 kW/120 PS. Für beide Versionen steht optional ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe zu Wahl, standardmäßig überträgt hier eine manuelles Fünf- beziehungsweise Sechsganggetriebe die Kraft an die Vorderachse.
Den i20 gibt es auch mit Dieselmotoren. Bis 2018 sind ein 55 kW/75 PS starker 1,1-Liter-Dreizylinderdiesel und ein Vierzylinderdiesel mit 1,4 Litern Hubraum und 66 kW/90 PS im Programm. Diese sind für Vielfahrer interessant, liegt doch der Durchschnittsverbrauch zwischen 3,5 und 4 Litern. Die Otto-Triebwerker kommen auf Normwerte zwischen 4,7 und 6,4 Litern.
Für den sportlichen Anspruch des Coupés fangen die Otto-Motoren erst bei 100 PS-Leistung an, außerdem ist nur der 90 PS-Selbstzünder im Angebot.

Ausstattung und Sicherheit: Wer bei einem Kleinwagen zur Basisvariante greift, muss Abstriche bei Leistung und Komfort machen. Das ist auch beim i20 so. Um den Grundpreis niedrig zu halten, fehlen etwa in der i20 (später Pure) genannten Einsteigerversion Klimaanlage, elektrische Fensterheber und andere Annehmlichkeiten. Nicht ganz ungewöhnlich steigert sich der Komfortumfang mit jeder Ausstattungslinie. So bietet ,,Trend" zum Beispiel einen Tempomaten, Fensterheber für den Fond, beheizbares Lederlenkrad und einen Spurhalteassistenten. Neben dem höchsten Komfortniveau ,,Style" unter anderem mit 16-Zöllern und Klimaautomatik gibt es noch einige Ausstattungsposten, die in Paketen gebündelt sind. In einem solchen Paket werden auch Assistenzsysteme angeboten. Gebrauchtwageninteressenten müssen daher genau hinschauen, welche Ausstattungsdetails an Bord sind. Beim NCAP-Crashtest erzielte der i20 nur 4 von 5 Sternen, da die Experten Schwächen bei der Kindersicherheit attestierten und es noch kein Notbremssystem gab. Seit dem Facelift 2018 hat der Hersteller nachgebessert, bietet jetzt unter anderem auch einen Notbremshelfer an.

Qualität: Bislang schlägt sich der noch junge i20 bei TÜV gut. Anders als sein Vorgänger (PB) gibt der Kleine den Musterknaben. Er zeigt bei der Hauptuntersuchung keine Schwächen - vom Fahrwerk über die Bremsen bis zur Abgasanlage gibt es in der Regel nichts zu bemängeln.

Fazit: Wer einen noch nicht ganz alten gebrauchten Kleinwagen sucht, kann sich ruhig beim i20 umsehen. Ab rund 5.000 Euro sind Exemplare mit Klimaanlage gelistet. Wenn es etwas mehr sein darf, Modelle mit Navigation und Rückfahrkamera gibt es ab rund 8.000 Euro.

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