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Sonst noch was? Foto: SP-X

Sonst noch was? - Am Ende wird es doch gut

Die Welt dreht mitunter ein bisschen durch, aber das ist ja nichts grundlegend Neues mehr. Merkwürdiges meldeten wir diese Woche aus Mailand, aber auch ein Blick nach Westen lohnt sich.  

Grundsätzlich sind wir ja optimistisch eingestellt und glauben an das Gute im Menschen und natürlich auch dem, was uns seitens der Mitspieler im Mobilitätszirkus so erzählt wird. Allerdings wird man mit zunehmender Alter, was sich nicht nur auf die Kilos bezieht, auch ein wenig misstrauischer. Und so merkten wir erstmal auf, als uns Alfa dieser Tage einen neuen Namen für sein neuestes Produkt mitteilte. Das heißt nun Junior und nicht mehr wie von den Fans gewünscht Milano.  

Junior klingt durchaus bekannt. Den Namen gab es schließlich in der Markenhistorie schon und so vermuteten wir kurz einen Marketing-Gag. Da aber der Umbenennung ein Streit mit dem italienischen Wirtschaftsminister Adolfo Urso von der postfaschistischen Regierungspartei Fratelli d'Italia vorausging, ist die Sache durchaus ernst. Der Minister wacht zuständigkeitshalber über Produkte aus seinem Heimatland und findet, der neue Alfa dürfe keinesfalls nach der Heimatstadt der Marke benannt werden, weil er nicht dort, sondern in Polen montiert wird. Um es mit Giovanni Trappatoni zu sagen: Was erlaube Alfa? Sowas kann sich keine noch so clevere Marketingabteilung ausdenken.  

Alfa hätte sich die Umbenennung einfach sparen und die fertigen Fahrzeuge nach Mailand transportieren können, um dort final den Namen draufzukleben und schon wäre alles gut. Vielen Schweinen, die als Parma-Schinken enden, geht es schließlich nicht anders. Und da sagt der italienische Wirtschaftsminister nichts gegen. Aber uns fragt ja wieder mal keiner.

Auch nicht die Designer von Dongfeng. Die haben gerade das für hiesige Straßen etwas üppig geratene SUV Mhero vorgestellt. Das M steht wahrscheinlich für Motor und der Rest soll irgendwie heldenhaft wirken. Passend dazu sind die Türgriffe innen in Pistolenform gestaltet. Wahrscheinlich sind wir aus chinesischer Sicht der wilde Westen und da braucht man wohl sowas. Zum Glück dürfte der Preis von rund 150.000 Euro einer massenhaften Verbreitung im Wege stehen. Hoffen wir jedenfalls.  

Apropos massenhaften Verbreitung. Neuerdings schmuggelt sich täglich eine Flut von immergleichen Mails in unser Postfach. Die einen behaupten, wir hätten einen Mercedes, hilfsweise auch mal einen Audi gewonnen, anschließend kommen Kontakte zu ukrainischen Schönheiten und dann wieder Gutscheine für den Tierfutterhändler Fressnapf. Wir schließen daraus, dass wir die Schönheiten mit dem passenden Auto abholen können und dass die wohl Hunger haben. Aber Tierfutter? Echt jetzt?  

Zurück zum Guten im Menschen. Das findet sich zum Beispiel in der heilen Welt von Disney. Dort, also in Walt Disney Tomorrowland, wurde schon in den 1950er Jahren Autopia gegründet. Das ist eine Straßenlandschaft, auf der die autobegeisterten, amerikanischen Kids zum ersten Mal selbst ans Steuer durften in bunten, fröhlichen Mini-Mes der Autos der damaligen Zeit. Angetrieben von kleinen Benzinmotoren cruisen seitdem die Kleinen gemeinsam über die Sträßchen, spielen Stau oder eine Vorstufe davon und lassen die Auspuffe qualmen.  

Letzteres empfindet Bob Gurr als nicht mehr ganz so schön. Gurr ist heute ein älterer Herr von 92 Jahren, aber damals hat er Autopia miterfunden. Mittlerweile würde er es anders machen und rät Disney deshalb zum Umstieg auf E-Autos in Autopia. Und es scheint, als würde Disney darauf hören. Jedenfalls ,,habe man eine Roadmap aufgelegt, um die altbekannte Kinderattraktion auf zeitgemäße E-Autos umzustellen", zitiert die Los Angeles Times aus einem Mailwechsel mit Disney. Geht doch.  

Wobei wir hier ja schon viel weiter waren. Unsere Auto-Scooter fuhren schließlich immer schon elektrisch, aber eben nur auf ziemlich kleinen Flächen. Sonst noch was? Nächste Woche wieder.

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